Kriegsdienstverweigerung 

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Flüchtlingszelte in der Türkei. Foto: Henry Ridgwell

Syrien: Deserteure stehen Amnestie argwöhnisch gegenüber

(14.11.2018) Syrische Flüchtlinge, die sich der Ableistung des Militärdienstes verweigert haben, äußerten sich skeptisch gegenüber der von der Regierung angebotenen Amnestie. Im Oktober hatte das Regime eine Amnestie für Männer verkündet, die desertiert sind oder sich dem Militärdienst entzogen. Sie hätten mehrere Monate Zeit, um sich zum Dienst zu melden, ohne eine Bestrafung befürchten zu müssen. Die Angst vor der Einberufung und eine mögliche Bestrafung wegen Untertauchen oder Desertion wird häufig von Hilfsorganisationen als entscheidender Grund angeführt, der von Flüchtlingen genannt wird, die deshalb nicht nach Hause zurückkehren wollen.

Aktion in Seoul. Foto: World Without War

Südkorea: Oberster Gerichtshof bestätigt Recht auf Kriegsdienstverweigerung

(02.11.2018) Der Oberste Gerichtshof in Südkorea hat am 1. November 2018 in einem Urteil verkündet, dass südkoreanische Männer das Recht zur Verweigerung des Militärdienstes aus Gewissens- oder religiösen Gründen haben. Das Grundsatzurteil dürfte die Verfahren von mehr als 930 Kriegsdienstverweigerern betreffen. Hunderte junge südkoreanische Männer, zumeist Zeugen Jehovas, werden jedes Jahr inhaftiert, weil sie sich weigern, Militärdienst abzuleisten.

Bild aus www.gsoa.ch

Schweiz: Höchste Zeit für Rehabilitierung der Militärverweigerer

(01.11.2018) Das Schweizer Volk verletzte jahrzehntelang die Menschenrechte von rund 12‘000 Militärdienstverweigerern. Diese landeten grösstenteils im Gefängnis und litten oft unter beruflichen Nachteilen. 1977 und 1984 weigerten sich die Stimmberechtigten, einen Zivildienst einzuführen und damit der «Europäischen Menschenrechtskonvention» (EMRK) nachzukommen. Erst 1996 trat ein Gesetz für einen Zivildienst in Kraft.

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Rudi Friedrich und Talib Richard Vogl

Beste Gelegenheit zum Sterben

Bericht über die Szenische Lesung zu Militärstreik und Desertion im I. Weltkrieg

(26.10.2018) Kriegsdienstverweigerung war jahrzehntelang ein zentrales Thema der DFG-VK, trat aber spätestens nach der Aussetzung der Wehrpflicht 2011 in den Hintergrund. Seit in diesem Sommer nicht nur von CDU-Politikern eine Wiedereinführung der Wehrpflicht gefordert wurde, ist es notwendig, dass wir Kriegsdienstverweigerung wieder verstärkt ins öffentliche Bewusstsein rücken. Hilfreich kann dabei auch ein Blick zurück sein. Mit ihrem Programm „Krieg? Ohne Uns! - Szenische Lesung zu Desertion und Militärstreik im Ersten Weltkrieg“ rufen Rudi Friedrich und der Gitarrist Talib Richard Vogl sehr eindringlich anhand von vier Einzelschicksalen Desertion und Verweigerung am Ende des I. Weltkriegs in Erinnerung.