Desertion 

Seite: ...  25   26   27   28   29   30   31   ...  

Kriegsdienstverweigerer und Deserteure brauchen unsere Unterstützung

Nein zum Krieg in der Ukraine!

(01.03.2022) Es herrscht wieder Krieg in Europa. Wir sind entsetzt. In einem Angriffskrieg sind russische Truppen auf Befehl der russischen Regierung unter Wladimir Putin in der Ukraine einmarschiert. Schon jetzt gibt es viele Tote und Verwundete. Es drohen weitere Eskalationen.

Wir fordern von der russischen Regierung, sofort alle Kampfhandlungen einzustellen und alle Truppen aus der Ukraine zurückzuziehen. Eine Zuspitzung der Konfrontation zwischen Russland und NATO muss auf jeden Fall vermieden werden. Wir befürworten die Aufnahme von Verhandlungen, bevor das Leid noch größer wird.

Conscientious objectors and deserters need our support

No to war in Ukraine!

(01.03.2022) Once again, there is war in Europe. We are appalled. In a war of aggression, Russian troops have invaded Ukraine on the orders of the Russian government under Vladimir Putin. Already  many are dead or have been wounded. There is a threat of further escalation.

We demand from the Russian government to immediately cease all hostilities and withdraw all troops from Ukraine. An escalation leading to the confrontation between Russia and NATO must be avoided at all costs. We welcome starting negotiations before the suffering becomes even greater.

Bundesregierung muss russischen Deserteuren Schutz zusichern

Auch ukrainischen Männern im wehrfähigen Alter sollte die Flucht ermöglicht werden

(01.03.2022) "Russische Soldaten und Wehrpflichtige, die sich weigern, an dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine teilzunehmen, brauchen Schutz. Sie riskieren schwerste Bestrafungen oder setzen sogar ihr Leben aufs Spiel, um sich nicht an Völkerrechtsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen beteiligen zu müssen. (...)

Die Bundesregierung sollte sich allerdings auch dafür stark machen, dass ukrainischen Männern im wehrfähigen Alter ebenfalls die Flucht aus der Ukraine ermöglicht wird, wenn sie dies möchten. Kein Mensch darf zum Kriegsdienst gezwungen werden."

Deerteursdenkmal in Stuttgart

Helden oder Feiglinge?

Rezension zur Arbeit von Stefan Kurt Treiber

(03.02.2022) Zu Deserteuren der Wehrmacht gibt es seit Ende der 1970er Jahre zahlreiche Arbeiten. Nach Otto Schweling, der die Wehrmachtjustiz verharmlosen wollte, begannen zahlreiche Autor*innen – darunter Jörg Kammler, Fritz Wüllner, Manfred Messerschmidt und Wolfram Wette – sich dem Thema zu nähern. Sie bauten zu Schweling eine Gegenposition auf wissenschaftlicher Basis auf. Die nächste Generation, die neue Ansätze bemühte, kam in den frühen 2000er Jahren hinzu: Magnus Koch und Claudia Bade sind hier zwei prominente Beispiele. Ging es zunächst noch um den Nachweis der Unvereinbarkeit von Wehrmachtjustiz mit Gerechtigkeitsnormen, wandelte sich der Fokus, hin zu den Deserteuren und ihren individuellen Biografien. Insbesondere die Frage nach den Gründen der Desertion wurde thematisiert. Die Betrachtungen verabschiedeten sich von pauschalisierenden Sichtweisen, die Deserteure entweder als „Feiglinge“ denunzierten oder als „Helden“ stilisierten (Koch 2007), stattdessen kamen die individuellen Gründe der Desertion in den Blick.