Kriegsdienstverweigerung 

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Russischer Soldat verweigert Dienst – fünf Jahre Haft

Meldung des Kölner Stadtanzeiger

(12.01.2023) Ein Gericht in Russland hat einen Berufssoldaten zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt, weil er nicht in der Ukraine kämpfen wollte. Der 24-Jährige, der „nicht an einer militärischen Spezialoperation teilnehmen wollte“, habe sich im Mai 2022 nicht zum Dienst gemeldet, teilte die Justiz in der Region Baschkortostan im Südural am Donnerstag mit.

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»Jeder Vierte ist in Russland Kriegsdienstverweigerer«

Der Anwalt und Aktivist Artjom Klyga über die Mobilisierung in Russland

(03.01.2023) Herr Klyga, wie ist die Stimmung unter den russischen Männern?

Von September bis Dezember 2022 waren die Männer überwiegend erschrocken. Viele haben versucht auszureisen. Andere, die nicht verstanden haben, was vor sich geht und was sie erwartet, haben die Mobilisierung als Fahrt ins Ferienlager verstanden, in dem es irgendwelche Belustigungen gibt. Und dann gab es noch die Mehrheit, der es egal war. Ihre Haltung war: Wenn der Bescheid kommt, gehen sie in den Krieg, wenn nicht, dann nicht. Ab Januar 2023 war die aktive Phase der Mobilisierung zu Ende. Wer weg wollte, war schon weg. Für die Gruppe mit der Scheißegal-Haltung hat sich nichts geändert. Aber aus denen, die die Mobilisierung falsch verstanden haben, ist eine vierte Gruppe entstanden, die aus dem Krieg ihren Vorteil ziehen will. Sie unterschreiben einen Vertrag, der ihnen im Monat 2000 Euro bringt. Oft kommen sie aus Regionen, in denen man 300 Euro verdient. Eigentlich muss man noch eine fünfte Gruppe nennen. Das sind diejenigen, die im Kriegsgebiet sind und begreifen, was das bedeutet und verzweifelt versuchen, da weg zu kommen.

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Ukraine-Krieg: Ein Lungenflügel reicht zum Kämpfen

Die Ukraine plant eine deutliche Verschärfung der Mobilisierungsvorschriften

(03.01.2023) Zielbewusst geht ein junger Mann, bärtig, schwarze Haare, etwa 30 Jahre alt, auf den U-Bahn-Eingang zu. Plötzlich stockt er, wendet blitzschnell nach rechts und ist wenige Sekunden später in einem Computergeschäft verschwunden. Der Grund dieses plötzlichen Interesses für PC-Hardware ist für den Beobachter wenige Sekunden später erkennbar. Aus der zur U-Bahn führenden Unterführung waren zwei Männer der Wehrbehörde die Treppen nach oben gestiegen. Der junge Mann wäre ihnen direkt in die Hände gelaufen.

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Andrii Anatoliiovych Vyshnevetskyi: „Du sollst nicht töten“

Interview mit einem ukrainischen Kriegsdienstverweigerer

Bitte erzählen Sie, was Ihnen passiert ist

Ich wurde in die Armee einberufen, obwohl ich Pazifist bin und nach meinem religiösen Glauben keine Menschen töten und nicht kämpfen darf. Ich erhielt im September auf einer Straße in Odessa einen schriftlichen Befehl zur Einberufung. Das Militär sagte mir: Wenn du den Befehl nicht akzeptierst, bringen wir dich ins Gefängnis.