Desertion 

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Bundesregierung muss russischen Deserteuren Schutz zusichern

Auch ukrainischen Männern im wehrfähigen Alter sollte die Flucht ermöglicht werden

(01.03.2022) "Russische Soldaten und Wehrpflichtige, die sich weigern, an dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine teilzunehmen, brauchen Schutz. Sie riskieren schwerste Bestrafungen oder setzen sogar ihr Leben aufs Spiel, um sich nicht an Völkerrechtsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen beteiligen zu müssen. (...)

Die Bundesregierung sollte sich allerdings auch dafür stark machen, dass ukrainischen Männern im wehrfähigen Alter ebenfalls die Flucht aus der Ukraine ermöglicht wird, wenn sie dies möchten. Kein Mensch darf zum Kriegsdienst gezwungen werden."

Deerteursdenkmal in Stuttgart

Helden oder Feiglinge?

Rezension zur Arbeit von Stefan Kurt Treiber

(03.02.2022) Zu Deserteuren der Wehrmacht gibt es seit Ende der 1970er Jahre zahlreiche Arbeiten. Nach Otto Schweling, der die Wehrmachtjustiz verharmlosen wollte, begannen zahlreiche Autor*innen – darunter Jörg Kammler, Fritz Wüllner, Manfred Messerschmidt und Wolfram Wette – sich dem Thema zu nähern. Sie bauten zu Schweling eine Gegenposition auf wissenschaftlicher Basis auf. Die nächste Generation, die neue Ansätze bemühte, kam in den frühen 2000er Jahren hinzu: Magnus Koch und Claudia Bade sind hier zwei prominente Beispiele. Ging es zunächst noch um den Nachweis der Unvereinbarkeit von Wehrmachtjustiz mit Gerechtigkeitsnormen, wandelte sich der Fokus, hin zu den Deserteuren und ihren individuellen Biografien. Insbesondere die Frage nach den Gründen der Desertion wurde thematisiert. Die Betrachtungen verabschiedeten sich von pauschalisierenden Sichtweisen, die Deserteure entweder als „Feiglinge“ denunzierten oder als „Helden“ stilisierten (Koch 2007), stattdessen kamen die individuellen Gründe der Desertion in den Blick.

Demonstration am 13.2.2021 in Frankfurt/M.

Eritrea/Äthiopien: „Tanzt nicht mit den Kriegstrommeln!“

Interview mit Zerai Kiros Abraham

(03.02.2022) Zerai Kiros Abraham ist aktiv im Ubuntu Haus in Frankfurt und bei der Aktionsgruppe Ride4Justice. Diese Organisation hatte in den letzten Monaten verschiedentlich Demonstrationen gegen den Krieg im Tigray organisiert. Der Krieg geht aber weiter, ungeachtet aller Berichte über weitverbreitete Menschenrechtsverletzungen von allen Seiten und einer unbekannten Zahl von Opfern. Wir sprachen mit Zerai Kiros Abraham über die Mobilisierung auf eritreischer Seite und über Aktionen gegen den Krieg. (d. Red.)

Myanmar: «Ich konnte nicht länger unter solchen Verrätern dienen»

Ein Hauptmann desertiert und rechnet mit den Putschisten ab

(01.11.2021) Nyi Thuta konnte es nicht länger mit seinem Gewissen vereinbaren, nach dem Staatsstreich in Myanmar auf der falschen Seite zu stehen. «Es war für mich herzzerreissend, als das Militär begann, auf unschuldige und friedliche Demonstranten zu schiessen», sagt der Hauptmann. «Dabei hatte ich als Soldat einst den Eid abgelegt, das Volk zu schützen», ergänzt er. Der Deserteur wirft den Generälen mit Min Aung Hlaing an der Spitze vor, Hochverrat begangen zu haben, als sie am 1. Februar dieses Jahres mit ihrem Putsch die demokratisch gewählte Regierung stürzten. «Ich konnte nicht länger unter solchen Verrätern dienen», fügt Nyi Thuta an, der sich in ein Versteck absetzte.

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